Eigentlich sind es nur wenige Grundprinzipien auf die sich unsere Arbeit reduzieren lässt. Aber diese Punkte ziehen sich durch … ALLES.
Miteinander. Wir suchen immer und immer wieder Möglichkeiten, dass wir uns als Klasse erleben können und Beziehungen gepflegt werden. Gerade weil wir eine große Spanne bei Alter, Lern- und Entwicklungsstand haben, ist uns wichtig, dass wir alle miteinander in Kontakt bleiben. Ganz bewusst bauen wir Partneraufgaben, Gruppenarbeit und Übungen zum Führen und Folgen ein. Denn wenn jeder seinen Platz hat, so wie er ist, entsteht Gemeinschaft.
Selbstständigkeit. Es ist uns ganz wichtig, dass die Kinder selbstständig sind und Selbstständigkeit lernen … auch wenn das am Anfang vielleicht heißt, dass das Kind alleine “nur” spielen kann. Wir weiten dieses mit-sich-selbst-beschäftigen-können aus in Alltagshandlungen, einfache Aufgaben, Anweisungen lesen, komplexe Handlungen bis hin zur Arbeit mit einem Wochenplan.
Spaß. Wie viele Kinder – und LehrerInnen – haben in der Schule wirklich Spaß? Spaß in dem Sinne, dass sie die Sachen gerne machen, sich wohlfühlen und motiviert sind. Manche Dinge sind mühsam und schwierig, aber ich kann immer schauen, wie ich sie mir so angenehm wie möglich machen kann und was es braucht, damit ich mich gerne damit beschäftige. Ein Ziel vor Augen zu haben und zu wissen, warum ich es tu, hilft dabei.
Bei sich sein. Klingt sehr abstrakt, aber das Gefühl bei sich zu sein, ist ein sehr angenehmes Gefühl. Dieses Gefühl kann ich bei vielen Dingen haben und erleben. Es heißt, dass ich in die Arbeit die ich mache versinke und mich darauf einlasse. Das kann bei einer Stilleübung sein, beim Rechnen, Jonglieren üben oder was auch immer ich gerade mache.
Entscheidungen treffen. Im Leben gibt es immer mehrere Möglichkeiten und sich für etwas entscheiden zu können ist wahnsinnig hilfreich. Wir versuchen bewusst den Kindern in vielen Dingen die Entscheidung zu überlassen, erst im Kleinen, dann in immer größerem Umfang. Die Kinder können lernen, dass auch eine falsche Entscheidung kein Weltuntergang ist, und dass ich das nächste Mal vielleicht einfach noch andere Kriterien beachten sollte, wenn ich so oder so handle. Entscheidungen bilden meine Persönlichkeit und machen mich zu dem, was ich bin. Das beginnt schon bei ganz grundlegenden Dingen: was ich gerne esse, spiele, denke …
Ein paar praktische Beispiele:
Stilleübung Mandarine schälen
Schüttübungen
Arbeit an Projekten:
birgit.seewald@gmx.at
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