Eine Schule als ICH-Werkstatt

Kind mit Rasierschaumgesicht

Ein Ort sich zu probieren, Erfahrungen zu sammeln, sich kennen zu lernen, Neugierde zu behalten, Werkzeuge und Fähigkeiten zu trainieren, Möglichkeiten haben und Entscheidungen treffen.

Eine Zeit des Tages, in der ich Dinge tun und lernen kann, die mich interessieren. Die ich momentan brauche, die mich fesseln, die mich herausfordern.

Eine Gemeinschaft in der mich wohlfühle, in der ich ich sein kann, in der ich einen Platz habe, egal was ich kann und bin. Sicher genug, Fehler zu machen. Offen genug daraus zu lernen und neue Chancen zu haben.

Eine Schule, in der das nicht nur Schlagworte zu Werbungszwecken sind, sondern täglich gelebt wird.

Ein Konzept, ohne Anspruch lauter gleichförmige, gleichwissende Kinder zu formen.

Ein Arbeitsplatz für LehrerInnen, deren Entwicklung, Förderung und Wohlergehen genauso wichtig sind, wie die der Kinder und Eltern.

Ein Ort, der Wege aufzeigt. Der Möglichkeiten öffnet.

Ich möchte mich wohlfühlen, wenn ich zur Türe hereinkomme. Mir hilft eine angenehme Atmosphäre in der ich mich gut aufgehoben und zu Hause fühle.

Ich freu mich, wenn ich bekannte Gesichter sehe, wenn ich vielleicht mein „Werk“ von gestern wieder vorfinde und einfach da weiter machen kann, wo ich aufgehört hab.

Ich mag es nicht, wenn jeden Tag alles neu ist. Eine gewisse Struktur brauche ich, damit ich mich auskenne und sicher fühle. Damit ich meine Energie nicht täglich aufs neue fürs Orientieren und Zurechtfinden aufbringen muss.

Ich finds cool, wenn viele Sachen, Spiele und Materialien da sind. Ich schau so gern. Wenn ich weiß, dass das morgen auch noch alles da ist, kann ich eines nach dem andren ausprobieren. Klar, manches nehm ich mal kurz, einfach weil ich es angreifen mag, aber ich hab keinen Stress, dass ich das alles heute machen muss.

Ich finds schön, wenn die Sachen eine Ordnung haben und nett hergerichtet sind. Staubige Regale mag ich nicht. Es ist auch einfacher zum Wiederfinden und Aufräumen, wenn jedes Ding seinen Platz hat. Diese kleinen Bildchen an den Regalen mit dem abfotografierten Material sind lustig. Doof, dass dann alles so starr ist und nicht mal schnell umgeräumt werden kann, aber so find ich die echt hübsch und praktisch. Da schauen selbst leere Regale nett aus.

Allein wenn schon viel Material da ist, lerne ich Entscheidungen zu treffen. Was nehm ich? Wo spiele ich? Frag ich wen? Wen frag ich? Was mach ich, wenn ich das Spiel nicht verstehe? Wie lange spiele ich?

Was auch toll ist, wenn es eine Ecke gibt, wo immer mal wieder was Neues steht. Oder was Aktuelles. Bringt irgendwie mehr Schwung rein, oder hilft mir beim Auswählen, oder erinnert mich daran, dass wir das ja auch haben.

Kurzum, ich möchte mich zuhause fühlen.

entsoannte Kinder beim Vorlesen