In die Familienklasse gehen Kinder von der Vorschulstufe bis zur vierten Klasse, Kinder mit besonderen Bedürfnissen und hochbegabte Kinder, Mädchen und Buben, Mutige und Vorsichtige, Schnelle und Langsame, Kinder mit Deutsch als Muttersprache und Kinder mit Deutsch als Zweitsprache, Kids die schon zu Schulbeginn lesen können und solche, die erst die Buchstaben lernen. Und natürlich wir Lehrerinnen. Wir sind eine Volksschullehrerin, eine Sonderschullehrerin und eine Teamlehrerin.
Diese Vielfalt macht das miteinander lernen und leben genauso einfach, wie auch herausfordernd. Für jedes Kind überlegen wir uns passend zum jeweiligen Lehrplan (Volksschule, Allgemeine Sonderschule, Sonderschule für Schwerstbehinderte) individuelle Lernziele, die wir mit den Kindern und den Eltern besprechen.
Uns ist es immer wichtig eine gute und gesunde Klassengemeinschaft zu haben, die auch schwierige Situationen mittragen kann. Oft hat dieser stabile Kern von Kindern uns Lehrerinnen und einzelnen Kindern geholfen schwierige Phasen zu durchleben und miteinander eine Lösung zu finden.
Voneinander lernen – in jedem Hinblick.
Jedes „neue“ Kind hat die Herausforderung, dass es in eine bereits bestehende Gruppe kommt, mit dem gleichzeitigen Vorteil, dass da ganz viele helfende Hände sind, die den Start in der Schule begleiten.
Da die Kinder altersheterogen zusammen arbeiten ist es natürlich, dass die „Kleinen“ von den „Großen“ etwas lernen und für die Jüngeren ist es ersichtlich, dass die Älteren mehr wissen und gewisse Dinge besser können. Sie profitieren von diesen vielen „LehrerInnenn“, die es oft kindgerechter als wir Pädagoginnen erklären, da sie es in der Sprache der Kinder weitergeben. Die älteren Kinder zeigen gerne, was sie schon wissen und stärken damit ihr Selbstbewusstsein, wiederholen nebenbei den Lernstoff und übernehmen Verantwortung.
Es ist bei uns Alltag, dass Kinder unterschiedlichsten Alters miteinander lernen, wenn sie gleiche Interessen und/ oder gleiche Lernniveaus haben.
Die Kinder helfen einander und wir arbeiten daran, dass sie sich unterstützen, respektieren und in ihrer Individualität achten. Kinder mit besonderen Bedürfnissen brauchen oft jemanden, der ihnen weiterhilft. Da ist “richtiges Helfen” angesagt, so dass man dem anderen die Chance auf einen Lernschritt nicht vorwegnimmt.
Durch ihr Anderssein bringen unsere Kinder mit Beeinträchtigungen eine andere Stimmung ins Klassenzimmer. Es geht nicht nur ums reine Lernen, sondern vor allem ums zusammen Leben und um das gegenseitige Unterstützen. Unser Name Familienklasse macht dies auch deutlich. Trotz unterschiedlichen Alters und Entwicklung gehören wir zusammen, wie in einer Familie.