EigenMotivation

Es gibt ganz viele Kinder mit besonderen Bedürfnissen, die wenig Interesse haben sich ernsthaft mit neuen Sachen auseinander zu setzen.
Kinder, die sich immer wieder das gleiche Material holen. Die 5 Jahre lang ausdauernd mit Schleich-Tieren spielen. Die jahrelang das gleiche Puzzle machen möchten, die stundenlang vor dem Spieleregal stehen und im Stehen alle Sachen angreifen, betrachten, zurücklegen. Kinder, die endlos in die Luft schauen oder anderen Kindern zusehen und dabei die Arbeit, die vor ihnen liegt vergessen.

Brauchen diese Kinder die intensive Auseinandersetzung mit dem bestimmten Material? Ich habe oft schon den Eindruck, dass mit den Plastiktieren „richtig“ gespielt wird, dass Szenen nachgestellt und Erlebnisse verarbeitet werden. Doch geht es sich auf Dauer in einem Schulvormittag nicht aus, wenn zu 80% nur mit den Tieren gespielt wird.

Wann sind diese Kinder satt von ihrer Tätigkeit? Wann ist es aktive, notwendige Beschäftigung, wann ist es ein Flüchten in eine andere Welt?

Bei Kindern, denen mein Angebot Schwierigkeiten bereitet, kann ich das noch einigermaßen nachvollziehen. Es ist einfacher in einer leichten Beschäftigung zu versinken, als sich anstrengen zu müssen.

Dann gibt es noch die Kinder, die die Aufgaben mit wenig Aufwand erledigen könnten – und es trotzdem nicht machen. Sei es, dass sie in die Luft schauen und passiv verweigern oder sich aktiv dagegen aussprechen.

Da ist jegliche nette Aufbereitung, jedes Belohnungssystem, jede Motivation, jede Strenge, alle Konsequenzen, … nur Energie des Lehrers/der Lehrerin die ins Nichts läuft. Es liegt nicht daran, dass die Aufgaben zu schwer oder zu leicht sind, sie sind einfach uninteressant. Das Kind interessiert sich nicht dafür, möchte sie nicht machen.

Lesen, Schreiben, Rechnen muss ab einer gewissen Stufe aber einfach geübt werden. Wiederholen, vertiefen, verbessern, ausfeilen damit es dann sitzt und angewendet werden kann.

Eigentlich gibt es mehrere Gruppen. Kinder die überhaupt nicht verstehen, was ihnen da inhaltlich angeboten wird, Kinder die mit Anstrengung und Hilfe die Aufgabe erledigen könnten und Kinder die die Aufgaben einfach machen könnten … und jedes Kind hat seine eigene Geschichte, warum es sich genau so verhält und agiert.