Tagesplan

Gerade in der Arbeit mit autistischen Kindern bietet sich die Verwendung eines individuellen Tagesplans an. So ein Plan zeigt auf einen Blick, was heute am Programm steht und nimmt viele Unsicherheiten. Die Erstellung mag etwas Zeit in Anspruch nehmen, doch habe ich einmal alle notwendigen Materialien, ist die Handhabung im Alltag leicht möglich.

Vorab überlege ich mir, ob ich mit Symbolen für die einzelnen Tätigkeiten oder mit Fotos arbeiten möchte. Entsprechend suche ich mir – je nach Bedürfnis des Kindes – sämtliche Bilder zusammen. Das kann ganz kleingliedrig sein, z.B. Foto vom Rechenbuch, Foto vom Rechenheft – oder nur ein Symbol, das „Mathematik“ darstellt. Foto vom Turnsackerl, von der Garderobe und vom Turnsaal – oder nur das Symbol „Turnen“.

Meistens gibt es auch Tätigkeiten die vor bzw. nach dem Unterricht ausgeführt werden sollen (Umziehen, Hausübung abgeben, Begrüßen … Zusammenpacken, Sessel hochstellen), weshalb auf dem Plan auch hierfür Platz vorgesehen ist.

Manche Bilder brauche ich in mehrfacher Ausführung, wenn ein Kind z.B. immer wenn es mit einer Aufgabe fertig ist, zeichnen darf.

Sämtliche Bilder (3cm x 3cm), sowie den Plan foliere ich und bestücke dann alles mit selbstklebendem Klettband. So habe ich dann einerseits den Plan und Unmengen von kleinen Kärtchen 😉 Diese Kärtchen gebe ich in eine Schachtel, welche immer bei mir bleibt. Aus diesem Sammelsurium richte ich – noch bevor das Kind kommt (am besten am Vortag) – den Plan für das Kind her.

Natürlich muss ich den Tagesplan beim Kind langsam einführen, besprechen und die Handhabung üben, doch meist nehmen ihn die Kids sehr dankbar und schnell an.

Der Plan sollte an einer gut sichtbaren Stelle hängen/liegen, ohne dass er beim Arbeiten stört. Zusätzlich ist noch eine „Fertig-Box“ notwendig, in die die erledigten Kärtchen hineinkommen.

Wichtige Punkte:

  • Aktualität Man kann sich das wie einen Fahrplan vorstellen … ein Fahrplan der mit der Realität nicht übereinstimmt hat nur einen begrenzten Wert. Steht auf dem Tagesplan etwas anderes, als tatsächlich stattfindet bringt das mehr Verunsicherung, als dass es hilft. Im Fall von (spontanen) Änderungen bespreche ich diese mit dem Kind und setze den Plan neu bzw. tausche das Kärtchen aus.
  • Verfügbarkeit Mal ein Plan, mal kein Plan, mal den Plan erst ab der 2. Stunde … das bringt Verwirrung und keine Stabilität. Der Plan sollte einen festen Platz haben und immer schon vor Eintreffen des Kindes vorbereitet sein. Manchmal gibt es Aktivitäten für die wir kein fertiges Kärtchen haben, da bietet sich ein Blanko-Kärtchen an, auf das ich mit Folienstift schreiben kann. Auch wenn die „echte“ Arbeit, aufgrund von Schulmesse, Sportfest usw. erst später beginnt, soll der Plan schon in der Früh an seiner gewohnten Stelle hergerichtet sein.
  • Handhabbarkeit Um den Plan hilfreich im Alltag anwenden zu können sind manchmal Adaptionen auch noch nach der Einführung notwendig. Ist eine Fertig-Box oder ein Fertig-Kuvert sinnvoller? Eignen sich die Symbole oder wären doch Fotos hilfreicher? Ist die Größe der einzelnen Kärtchen passend?