Was lerne ich dabei?

Was lerne ich dabei?

Diese Frage habe ich mir nicht immer gestellt und in den ersten Dienstjahren habe ich so ziemlich bei jeder Aktion automatisch etwas gelernt. Mit den Jahren kommt dann die Erfahrung, man hat ein Sammelsurium an Materialien, bewährte Methoden und Lieblingsthemen und schnell passiert es, dass der Alltag einfach Alltag wird. Selbst wenn ich immer auf der Suche nach noch besserem Material bin, motiviert nach neuen Lehrausgängen das Internet durchforste … irgendwann sind das alles nur noch Facetten dessen, was ich eh schon kann und weiß.

Heute frage ich mich täglich: Wie kann ich mich persönlich weiterentwickeln?

Das kann sein, dass ich an eine Sache mal ganz andres herangehe als bisher. Oder ich erschließe mir ein Themengebiet, das ich bislang weit von mir geschoben habe mit dem Argument: es liegt mir nicht. Ich kann aber auch neue Wege in der Elternarbeit gehen. Oder mir als Ziel setzen, noch mehr mit den Kindern zusammen zu arbeiten. Die Möglichkeiten sind unbegrenzt das bekannte Fahrwasser zu verlassen und Neues auszuprobieren.

Wirklich motiviert bin ich nur dann, wenn ich ein gewisses Eigeninteresse an der Sache habe. Meinen Job bestmöglich nach Vorschrift zu erfüllen ist auf Dauer nicht befriedigend. Das ist bei uns Erwachsenen ähnlich wie bei den Kids. Arbeitsaufträge um ihrer selbst Willen zu erledigen gibt kein zufriedenes Gefühl am Ende des Tages. Eine neue Erkenntnis, dazugewonnenes Wissen in einem Bereich der mich interessiert, neue Perspektiven … einfach der Mut, Neues zu entdecken und auf Entdeckungsreise zu gehen, das macht satt und zufrieden.

Darum ist die Frage in der Abschlussreflexion „Was hast du heute gelernt?“ nicht nur für Kinder, sondern auch für uns LehrerInnen gedacht 😉